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Montag, 17. März 2014

Nuwakot Festival



In den letzten Wochen fand in der Distrikthauptstadt Trisuli das Nuwakot Festival statt, eine Kirmes für zwei Wochen die ein Großereignis hier war. Es gab eine riesen Bühne, Tänze, Gesang und Reden, Fahrgeschäfte und viel zu Essen. Fast alle Leute aus Kaule waren mindestens einmal dort, also mussten Miriam und ich natürlich auch los.
Der Weg dorthin war etwas abenteuerlich, da der Bus heillos überfüllt war und ein Mitreisender eine ominöse Tasche dabei hatte, die er im Gang abgestellt hatte, die aber niemand berühren durfte. Da Miriam am Anfang neben dieser Tasche saß und der Typ sich pausenlos aufgeregt hat, dass ihre Schuhspitzen seine wertvolle Tasche touchiert haben, habe ich mich nach einiger Zeit fast mit ihm angelegt, weil mir das so auf die Nerven gegangen ist… Zum Glück haben wir bald einen Platz woanders bekommen und der Mann hat sich mit seinen restlichen Sitznachbarn rumgeärgert. 

Miriam hat sich die rosa Schlange ausgesucht
Vor dem Aussteigen mussten fünf Jungs das ganze Gefährt zurückschieben...
Nicht ganz das Kettenkarussell, das wir so kennen...
Ich dachte eigentlich, Miriam würde sich total für die Karussells begeistern, aber irgendwie waren die ihr dann doch suspekt. Vielleicht lag es daran, dass die alle handangetrieben waren, oder einfach daran, dass es kein rosa Pferd gab. Das einzige Karussell, in das sie wollte war eine Drachenbahn. Es ging ordentlich im Kreis herum, und es war sehr lustig zu sehen wie auch die alten Nepalis ihren Spaß hatten, auch wenn es total surreal aussah eine alte Tamang Frau in Tracht in einem rosa Drachen fahren zu sehen. 

Miriam und der Psychohase...


 Im Laufe des heißen Tages hat Miriam dann noch drei Eis gegessen, ein Tamang-Kleid bekommen, sich einen Psychohasen gekauft (siehe Bild…) und stundenlang gebannt die Tänze auf der Bühne verfolgt. Auf dem Rückweg im Minibus ist sie dann total erschöpft von den vielen Eindrücken nach zehn Minuten eingeschlafen und hat wie ein Stein die ganze Fahrt verschlafen…



Eiszunge

Mittwoch, 5. März 2014

Losar

Hier in Nepal ticken nicht nur die Uhren anders, auch die Kalender. Der nepalische Kalender hat zwar auch 12 Monate, die sind aber ganz anders aufgeteilt und vor allem ist hier schon das Jahr 2070. Da mein Gehirn sich natürlich nicht umstellen kann, hat das schon zu einigen Terminverwechslungen und Konfusionen geführt, da Sita immer für mich umrechnen muss. Aber es bleibt natürlich nicht bei dieser einen Komplikation, ich habe das Gefühl, so ungefähr jede Volksgruppe hat hier ein eigenes Neujahrsfest, und da die Nepalis jeden möglichen Feiertag mitnehmen, wird natürlich auch jedes gefeiert.
Letzte Woche war Losar, das Sherpa Neujahr (der Jahreswechsel von 2140 zu 2141 - die sind unserer Zeit weit voraus), und diesmal hat auch Miriam mitgefeiert, weil Furbas Familie natürlich ihren höchsten Feiertag gebührend begehen wollte. Außerdem ist dieses Jahr ein das männliche Pferdejahr, und da war es besonders wichtig für den ältesten Sohn Gebetsfahnen aufzuhängen, weil dies sein Jahr ist... Bei einigen Dingen frage ich schon gar nicht mehr nach, ich akzeptiere einfach, dass ich das sowieso nicht verstehen würde und feier mit :-). Miriam war jedenfalls glücklich, ihr neues Kleid ausgiebig tragen zu können und hat mit Furba ein zuckersüßes Bild abgegeben.




Samstag, 1. März 2014

Happy Birthday Miriam



Ich kann gar nicht so richtig glauben, dass das schon Miriams zweiter Geburtstag ist, den wir in Nepal feiern. Die Zeit vergeht so schnell. Jetzt ist sie schon vier Jahre alt, und wir sind schon eineinhalb Jahre hier… 


Miriams Häuslein
Da es hier in Nepal ja keine Spielplätze gibt, Miriam aber so gerne dort spielt, haben Karin, Bastien und ich für sie ein kleines Haus gebaut, wie es auch auf Spielplätzen steht. Am Nachmittag vor ihrem Geburtstag haben wir das noch zusammengeschraubt, ich hatte schon gar nicht mehr gedacht, dass das fertig wird, aber es hat alles geklappt und Miriam hat sich sehr gefreut. Den ganzen Tag musste ich mich dann in diesem Häuslein aufhalten und sogar dort kochen (oder jedenfalls das Gemüse schnippeln), und leider habe ich die Wette, wer sich am häufigsten den Kopf stoßen würde doch deutlich gewonnen…


Pferdestall von Oma - Miriam ist happy!!!

 Leider ist das Wetter hier im Moment echt komisch, total kalt (obwohl es eigentlich langsam wärmer werden sollte) und manchmal – zum Beispiel jetzt gerade – regnet es sogar (obwohl eigentlich Trockenzeit ist). Miriam und haben uns also erst mal einen ruhigen Tag gemacht, zu Hause gefrühstückt und ausgiebig mit ihren Geschenken gespielt. Sie hat viel Lego und Playmobil geschenkt bekommen, und im Moment ist sie im idealen Alter: Sie spielt gerne damit, kann es aber noch nicht alleine zusammen bauen, so dass ich eine gute Ausrede habe, auch meinen Spieltrieb auszuleben. Wir haben ein Flugzeug, einen ganzen Pferdestall und ein Auto zusammengebaut, Miriam hat die Teile gesucht und ich durfte tüfteln, perfekte Arbeitsteilung. 

Mit großer Sorgfalt schneidet Miriam die Tomaten...


Das Foto hat Miriam gemacht... Irgendwann habe ich meinen Kopf gepolstert, weil ich schon eine Beule hatte...


Die coolsten Leute auf einer Party sind doch immer in der Küche, oder?

Danach sind wir ins Büro gegangen um das Essen für Abends vorzubereiten, wir hatten wieder die ganze Sherpa-Familie eingeladen. Miriam hat mir richtig viel geholfen, sie hat Tomaten und Paprika geschnitten (natürlich in „ihrer“ Küche) und Bastien beim Holzschleppen unterstützt. Abends haben wir dann ein großes Lagerfeuer gemacht und Chilli con Carne gegessen, was leider bei den Nepalis nicht so gut ankam… Naja, uns hat es geschmeckt, und Miriam war happy. Furba und sie haben gleich ihr Haus in Beschlag genommen und haben viel gespielt, manchmal durfte sogar der kleine Pasang mit rein.



Kuchen und Geschenke...
Ein langer und schöner Tag geht zuende...

 Miriam hat dieses Jahr auch ein traditionelles Sherpa-Kleid geschenkt bekommen, da habe ich sie gar nicht mehr rausbekommen… Sie sieht aber auch zuckersüß aus darin :-). Nachdem es noch Geburtstagskuchen gab und weitere Geschenke, ist sie dann abends todmüde auf meinem Arm eingeschlafen, aber ich bin mir sicher, sie  hatte einen sehr schönen Tag! Vielen Dank für die vielen Geschenke und die schönen Anrufe aus Deutschland, die haben den Tag perfekt gemac